zurück in den Süden
Durch die Schlucht - Wir verlassen das mexikanische Campingfest und erklimmen die steilen Serpentinen bis zum Ausgang - sie sollen nur ein kleiner Vorgeschmack sein, auf das, was danach folgt. Vor uns tut sich die Barranca Metztitlan auf. Eine gewaltige Schlucht. Noch sind wir nicht sicher, ob die Piste wirklich durchgehend befahren werden kann… aber wir fahren einfach einmal los.Staubig und steil windet sich der Weg den fast senkrechten Felsen entlang. Immer wieder müssen wir stoppen, um uns an den Aussichten sattsehen zu können. Nur langsam kommen wir voran, aber das ist auch besser so, denn das Fahren benötigt volle Konzentration. Seitliche Abschrankungen gibt es keine. Wir erreichen das Tal, in das sich ein kleines, verschlafenes Dörfchen bettet. Dort fragen wir einen Hirten, ob die Strasse auf der anderen Seite wieder hoch führt. Tatsächlich kennt er einen der Orte die wir ihm nennen und bejaht unsere Frage. Puuh, Glück gehabt. Jetzt das Ganze wieder hoch!
Sonntagsbummel - Es ist Sonntag, als wir Cholula besuchen. Eine gemütliche kleine Stadt mit überschaubarem Kern. Bei guter Sicht liesse sich hier die Kirche, welche auf der höchsten je gebauten Pyramide steht, (viel mehr als ein Hügel ist nicht zu erkennen), vor dem Vulkan Popocatépetl fotografieren. Meist ist die Sicht aber versmogt (Mexiko City ist nicht weit) - so auch heute.
Wir schauen uns Plätze, Kirchen und den Touristenmarkt an. Die Familien sind herausgeputzt, treffen sich zum Kaffee oder flanieren. Wir tun es ihnen gleich, kaufen einen frischgepressten Orangensaft und setzen uns in den Park. Das Leben spielt vor unseren Augen und wir dürfen einfach nur zu sehen. Wunderbar!
Von den Entscheidungen - Über den weiteren Verlauf unserer Reise verbrechen wir uns den Kopf, stossen unsere Entscheidungen immer wieder um und sind uns einfach nicht sicher. Schliesslich ringen wir uns durch. Wir lassen Mexiko City weg und fahren in grossen Sprüngen Richtung Süden, wo es uns irgendwie hinzieht.
Die «Cuotas»? kosten zwar etwas Geld, lassen uns dafür gut vorankommen. Noch sind wir uns nicht bewusst, dass sich das Klima ebenso schnell ändert, wie wir vorankommen…
Hitzewelle - Mit den Bergen verlassen wir auch die angenehmen Temperaturen. Dem Golf von Mexiko entlang klettert das Thermometer auf über 40 Grad! Alles klebt. Unsere Stimmung ist trotzdem gut. Wir legen regelmässige Glacéstopps ein und halten durch. Tlacotalpan wird als perfekte Abbildung einer Stadt des 19. Jahrhunderts beschrieben. Die Anfahrt ringt uns einige Liter Schweiss ab - soll sich aber lohnen. Als wir ankommen, schimmern die Farben der Häuser im Abendlicht. Wir leisten uns ein Hotelzimmer (mit Klimaanlage!!) und bummeln durch die Gassen. Die Sonne versinkt über dem Fluss und das Licht ist zauberhaft. Abends setzen wir uns in ein Restaurant an der Plaza und schauen dem Treiben zu. Noch einmal saugen wir das mexikanische Lebensgefühl so richtig auf. Wieder einmal dreht sich alles um die «ninos», die mit «Fahrzeugen» aller Art über den Platz düsen. Pärchen treffen sich zum Date, alte Männer zum Schwatz, gestandene Mütter haben sich für den Ehemann richtig aufgebretzelt. Immer wird gegessen und getrunken. Ein bisschen erinnert uns das alles an Italien!
Pool in Sicht - Wieder machen wir einige Kilometer gut und fahren bis Palenque. Hierhin kommen wir aus gutem Grund: es gibt Duschen und einen Pool!!
Waren wir letztes Mal noch fast alleine auf dem «Mayabelle Camping», müssen wir uns dieses Mal bemühen, überhaupt einen Platz zu finden. Erstaunt sehen wir, dass fast alle Fahrzeuge Schweizer oder Deutsche Kennzeichen haben. Es dämmert uns. Dies muss eine der Seabridge-Touren sein! Tatsächlich sehen wir bald auch die Aufkleber - in 180 Tagen von Argentinien nach Alaska. Auch eine Möglichkeit.
Wir nutzen verschwenderisch alles Nass, das wir finden. Abwechslungsweise Dusche oder Pool. Es ist so schön, dass wir den Pool nicht verlassen können. Weiter geht’s erst übermorgen.
Ernüchternde Fahrt - Auf der Mex 186 fahren wir ein zweites Mal durch Yucatán. Hier reihen sich unzählige Ruinen aneinander, wobei die bekannteste Calakmul ist. Wieder ist es so heiss, dass wir zu keiner klaren Entscheidung kommen. Wir «brauchen» einen Stellplatz mit Dusche und beginnen uns durchzufragen. Obwohl die Gegebenheiten oft ideal sind - grosser Parkplatz mit WC/Dusche - wird stets verneint auf unsere Frage nach einem Übernachtungsplatz. Ohne uns überhaupt richtig zugehört zu haben, geschweige denn, sich darüber Gedanken zu machen, ob das eine Möglichkeit wäre einfach zusätzliches Geld zu verdienen. Der fehlende Geschäftssinn und auch das mangelnde Interesse an allem, was über den eigenen (kleinen) Arbeitsbereich hinausgeht vieler Mexikaner, stört uns. Die Gleichgültigkeit mit der wir abgewiesen werden, nervt sogar richtig.
Die Ruinen dieser Gegend, also ohne uns, wir fahren direkt bis nach Chetumal.
Erholung -Hier findet sich alles, was wir uns gewünscht haben. Pool, Schatten und- da wir direkt am Meer stehen- eine stete Brise!
Wir erholen uns, bereiten uns auf den baldigen Grenzübertritt vor und lernen andere Reisende kennen. Zora erhält einen weiteren Service und wir stocken unsere Vorräte auf. Am Sonntag schauen wir den Einheimischen beim fröhlichen Planschen zu und, wie sie danach nicht selten zum Auto torkeln;) Längst ist der «Ärger» über den einen oder anderen Mexikaner vergessen und wir sind wieder versöhnt, mit diesem lebensfreudigen Volk.
Blau in Blau - Die Laguna Bacalar soll in allen Blautönen schimmern. Wir vergewissern uns selbst und fahren hin. Tatsächlich! Eine grössere Palette an Blau können wir uns nicht vorstellen. Wir prägen uns die Bilder ein und nehmen einen Schwumm im kühlen Nass. Nur mit der Schlafplatz-Suche will es auch hier nicht so recht klappen. Der angesteuerte Platz ist in die Jahre gekommen, bei allen weiteren vermissen wir die Brise. Also zurück zu unserem Wohlfühlplatz!
Das war es, aus 14 wunderbaren Wochen, in denen wir das schöne Mexiko etwas kennenlernen durften. Obwohl nicht alles, vor allem nach dem unbeschwerten Reisen in den USA, so einfach war, möchten wir keines der Erlebnisse missen! Nun freuen wir uns auf ein neues Land - auf Belize!
Rene Mehmann
2015-05-23 13:34:40
Hola Travellares oder so!!
Ein wunderbarer Einblick in die vielfältige Landschaft Mexikos! Noch besser kann ich mir vorstellen, wie ihr Euch auf die kühlenden Wässerchen gefreut habt. Bei Temperaturen um 40 Grad gibt es für mich als Wasserratte nichts besseres als in ein Nass zu springen und die Seele baumeln zu lassen. Ich wünsche Euch auch in Belize und Guatemala schöne Erfahrungen. Bald steigen wir in den Flieger und verbringen mit Euch ein paar erholsame Tage in Guatemala. Wir freuen uns! Liebe Grüsse Rene Mehmann/Papi
Lisbeth und Leo Knecht
2015-05-23 14:58:08
Wie ihr euch auf das kühle Nass gesehnt haben, kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ein wunderbarer Einblick auf Mexiko habt ihr uns übermittelt. Danke. Eure Berichte lesen wir immer mit grossen Interesse. Ob wir es vom Süden her auch noch bis nach Mexiko schaffen ?. Wer weiss vielleicht gibts aber ein Treffen. Wir sind ja nicht zu übersehen mit unserm Benzli. Passt auf euch auf.
Hasta la proxima y saludos de Ibarra. Lisbeth & Leo
2015-05-25 02:06:40
Lieber Papi,
ja, baldbald sehen wir uns! Wie wir uns freuen!!! Das kühle Nass war wirklich herrlich)
Hasta luego
2015-05-25 02:09:08
Liebe Lisbeth, lieber Leo
so schön, dass wir euch Mexiko ein wenig zeigen konnten! Bestimmt könnt ihr euch auch noch eigene Eindrücke verschaffen. Aber zuvor freuen wir uns auf ein Wiedersehen - wo auch immer)) Machts gut!
Sabine und Andy
2015-05-26 00:49:47
Da möchte man dabeisein!!! Soooo schön!!!
liebe Grsse
paps, olga und nikita